Ein herzliches Grüß Gott, geschätzte Pfarrgemeinden im Seelsorgeraum!
Sei achtsam
Manchmal, wenn ich in der Natur unterwegs bin, nehme ich mir bewusst für folgende Übung Zeit:
Ich sitze und versuche einfach aufmerksam wahrzunehmen, was ich beobachte.
Ich schließe die Augen und spüre die wärmende Sonne in meinem Gesicht. Ich höre bewusst hin auf das Rauschen des Windes oder eines Flusses in der Nähe, oder höre auf das Singen der Vögel. Aber zugleich werde ich mir bewusst: dieser Augenblick wird vergehen, ich kann ihn nicht festhalten. Ich kann ihn aber JETZT genießen.
Die Sonne wandert über den Horizont, und Wolken kommen und verdunkeln sie und später kommt sie wieder dahinter hervor. Der Wind ist jedem Augenblick wieder anders, ebenso das Plätschern des Wassers und der Gesang der Vögel, es ist ein ständiges wahrnehmen und wieder loslassen. Petra Stadtfeld schreibt: "Sei achtsam auf den Augenblick, jetzt ist das Leben, das dich durch und durch erfüllt mit Sein. Sei achtsam auf deine Regungen, in ihnen regt sich Gott, der dich anregt mit göttlichem Sein. Sei achtsam auf die Liebe, in ihr liegt der Anfang im liebenden Sein. Sei achtsam, das Leben ist Wandel, es will dich formen zu einem Kunstwerk lebendigen Seins." Alles also, was ich wahrnehme, macht etwas mit mir, es prägt sich in mir ein und es formt mich. Das ganze Leben ist geprägt von verschiedenen "Phasen", die kommen und gehen. Annika (13) schreibt: "Das Baby krabbelt - später steht und geht es. Das Kind spielt - später lernt es. Der Jugendliche pubertiert - später reflektiert er. Der Erwachsene arbeitet - später ruht er. - Gott begleitet alle Lebensphasen."
Was bleibt ist die Dankbarkeit für jeden schönen Augenblick, der mich gelehrt hat, den jetzigen Moment zu genießen, nicht der Vergangenheit nachzutrauern, sondern dankbar zu sein, für das, was war.
Herzlich, Dekan Ferdinand ☺️