Aus unseren Pfarren im Seelsorgeraum Matrei-Kals-Huben
Schauen auf Gott
Wohl nicht ganz von ungefähr trägt der 3. Fastensonntag schon seit alter Zeit den Namen "oculi", meine Augen. Das spielt auf den Eröffnungsvers der Gottesdienste in den katholischen Kirchen an: "Meine Augen schauen stets auf Gott."
Man wird das aber wohl auch als Hinweis darauf verstehen dürfen, während der Fastenzeit das Staunen neu einzuüben und am eigenen Leib zu erfahren, wie aus dieser Haltung ein neues Verhalten erwächst.
Dabei ist es nicht so entscheidend, krampfhaft dieses oder jenes Detail meines Lebens zu ändern. Es geht vielmehr um die Einstellung.
Wir sollen nicht in Sack und Asche gehen und mit Bitterkeit jede Form von Lebensfreude in uns abtöten.
Wir sind eingeladen, mit der Leichtigkeit eines Genießers, aber dann nicht leichtsinnig, das Leben zu suchen und staunend seine unerschöpflichen Möglichkeiten zu entdecken und zu schmecken.
Aus: Ulrich Peters (Hrsg.)
Von Aschermittwoch bis Ostern
Verlag Herder