Text-Bild-Meditationen
Träumen
Wohl denen, die noch träumen in dieser schweren Zeit.
Wir wollen nicht versäumen, was ihnen Kraft verleiht.
Lass uns in ihren Spuren gehen und schenk uns Phantasie,
die Welt im Licht zu sehn.
Die noch Gefühle zeigen und gegen Unrecht sind,
die an der Welt noch leiden und weinen wie ein Kind,
die, guter Gott, lass nicht allein.
Wir brauchen ihre Wärme. Lass sie nicht allein.
Und die, die fröhlich lachen, behalt in deiner Hut.
Die auch mal Unsinn machen, o Herr, schenk ihnen Mut.
Wir brauchen ihren Lebenssaft – zu nüchtern ist die Welt!
Gib den Verrückten Kraft!
Wer Fragen hat und Zweifel, den lade zu dir ein.
Lass ihn in deiner Kirche bei uns zu Hause sein,
weil Glaube nur lebendig ist, wo wir gemeinsam suchen –
halt an den Zweiflern fest!
So schenk nun deinen Segen und führe uns ganz sacht,
begleit uns auf den Wegen, die du für uns erdacht.
Und jeder Mensch, ob groß, ob Klein –
so wie du ihn erschaffen – soll andern Segen sein.
Uwe Rahn, Segenslied, in: Lieder zwischen Himmel und Erde, tvd-Verlag Düsseldorf 2011.